Der Dresscode für das Vorstellungsgespräch

„Was zieht man zum Vorstellungsgespräch an?“

Die richtige Kleidung für das Vorstellungsgespräch zu finden ist bei der gesamten Bewerbungsprozedur oft eine der schwierigsten Hürden.

 

Grundsätzlich gilt: Verkleiden Sie sich nicht und achten Sie auf ein gepflegtes ordentliches Auftreten. 

Dabei kommt es zunächst darauf an, in welcher Branche und für welche Position Sie das Vorstellungsgespräch haben.

 

Handelt es sich um ein klassisches Unternehmen oder um ein kreatives Start-up? Glücklicherweise sind die Kleidungsregeln nicht mehr ganz so streng. Ein legerer Kleidungsstil wird oftmals akzeptiert. Jedoch können Anwaltskanzleien, Steuerberater, Ämter und Behörden durchaus die Rocklänge oder Absatzhöhe bemängeln.

 

Versuchen Sie auf jeden Fall Style zu finden, der sowohl zu Ihnen als auch zum Unternehmen passt und probieren Sie möglich Outfits schon ein paar Tage früher an. Sollte das Kleid oder der kaum getragene Anzug plötzlich um die Schultern spannen, bleibt dann noch Zeit, sich ein alternatives Kleidungsstück zu kaufen oder beim Schneider ändern zu lassen. 

 

Die folgenden Punkte sollten Sie bei Ihrer Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch zunächst beherzigen:


Was ziehen Männer zum Vorstellungsgespräch an?

Bart

Verschiedene Studien belegen, dass zwei Drittel der Männer einen Bart tragen. Sie müssen also nicht glatt rasiert zum Vorstellungsgespräch. Der Bart sollte jedoch in Form getrimmt und gepflegt sein. Auch sollte er zu Ihrem Gesicht stehen. 

 

Es gibt verschiedene Bart-Variationen, wie der Drei-/Sechstage-Bart, die Koteletten, der Oberlippen- oder Unterlippen-Bart o. ä. Solange der Bart gepflegt ist, ist alles erlaubt.

 

Dresscode Allgemein

Ein dunkler Anzug, ein langärmeliges helles und einfarbiges Hemd und eine dunkle, dezent gemusterte Krawatte – das ist das typische Outfit für ein Vorstellungsgespräch in einer eher konservativen Branche (Führungspositionen jeder Art, Ärzte, Banken, Versicherungen, Vertrieb o. ä.).

 

In anderen Positionen können Sie anstatt Anzug, Hemd und Krawatte eine feine (dunkle) Jeans tragen (nicht ausgewaschen oder ausgefranzt) mit einem ordentlichen und fast ungetragenen Gürtel und einem schlichten Hemd mit T-Shirt darunter.

 

Tragen Sie das Hemd bis auf den letzten obersten Knopf zugeknöpft und in die Hose gesteckt. Anstatt des Hemdes können Sie auch einen feinen einfarbigen Strickpullover tragen. 

 

Dazu empfehlen wir Halbschuhe und farblich dazu passende Socken. Bestenfalls auch farblich passend zum Gürtel. 

 

Dresscode für Arbeiter

Doch wenn Sie sich für eine Position vorstellen, bei der in Arbeitskleidung gearbeitet wird (z. B. als Handwerker, Lagerist, LKW-Fahrer o. ä.) können Sie gerne etwas legerer auftreten und einen Feinstrick-Pullover oder ein neuwertiges unifarbenes T-Shirt (bestenfalls ohne Aufdruck) anziehen. 

 

Fingernägel

Auf die Finger wird im Vorstellungsgespräch stark geachtet, daher sollten diese sauber, in Form gebracht und gepflegt sein.

 

Fliege

Zum Thema Fliege beim Vorstellungsgespräch raten wir ab. Eine Fliege passt prima zu einem Frack, den man allerdings für Abendveranstaltungen oder eine Hochzeit gut anziehen kann.

 

Frisur

Frisch gewaschene Haare und ein gepflegter Haarschnitt sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Herausgewachsene Haarfarbe bzw. ein sichtbarer Haaransatz sollten Sie vorher noch nachtönen (lassen).

 

Ein Kurzhaarschnitt sollte nicht zu fransig oder herausgewachsen sein. Bei längerem Haar, sollten die Haarspitzen keinen deutlich sichtbaren Spliss haben und/oder die Spitzen nicht kaputt sein.

 

Möchten Sie vorher noch zum Friseur: vereinbaren Sie den Termin in paar Tage vor dem Vorstellungsgespräch, um zunächst einmal mit seinem frischen Haarschnitt warm zu werden oder um die neue Haarfarbe nochmals auswaschen zu können. 

 

Hemd

Mal mit hochgekrempelten Ärmeln , mit Manschetten-Knöpfen, Hemd rein oder raus? Kurz gesagt: bewährt hat sich das Tragen des Hemdes in der Hose. Doch nun stell sich die Frage: Wie steckt man das Hemd richtig in die Hose? Ganz einfach: Damit nichts knittert, ziehen Sie die Hemdschöße so weit wie möglich nach unten. Der Stoff sollte straff über der Brust liegen. Jetzt kommt die Hose darüber (Hemd bitt eich tin die Unterhose stecken, damit diese bei einer falschen Bewegung nicht herausblitzt). Praktisch sind Hosen mit einem Hemdstopper oder einem Gürtel. Die Schnalle sollte immer mittig über dem Reißverschluss sein. Zum Feintuning ziehen Sie das Hemd ca. 2 cm weit aus der Hose heraus, damit es locker sitzt und Sie sich gut bewegen können.

 

Jackett

Sie haben sich für ein Jackett entschieden und riskieren bei einer fehlenden Klimaanlage eine Schwitzattacke? Sofern der Gesprächspartner im Bewerbungsgespräch sein Jacket ablegt oder von vornherein gar nicht trägt, kann man seines natürlich auch ablegen – am besten, man fragt, wo man es aufhängen kann. Auf keinen Fall aber die Krawatte lockern oder die obersten Hemdknöpfe öffnen.

 

Parfum

Hier gilt eine Regel: je weniger desto besser, d. h. ein dezentes Parfum oder Aftershave ist empfehlenswert.

 

Schuhe

Die Schuhe sollten sauber geputzt und nicht abgetragen sein. Schwarze Halbschuhe und schwarze Socken würden wir bei Männern generell empfehlen. Von Turnschuhen raten wir grundsätzlich ab, auch wenn diese neu oder ungetragen sind.

 

Sommer

Wenn das Gespräch für den neuen Job im Sommer stattfindet und draußen heiße Temperaturen herrschen gelten folgende grundsätzliche Regeln für Männer: 

 

Keine Shorts und keine offenen Schuhe: Alles was zu stark an den Sommerurlaub erinnert, ist für Männer im Bewerbungsgespräch ein absolutes No-Go. Shorts und offene Schuhe wirken nicht nur viel zu lässig, sondern werden von vielen Menschen sogar als belästigend empfunden.

 

Empfehlenswert sind auch keine kurzärmeligen Hemden: auch wenn es fürchterlich heiß ist und man mit einem langärmeligen Hemd mehr schwitzt, dieses Kleidungsstück empfiehlt sich auf keinen Fall für ein Vorstellungsgespräch – vor allem das kurzärmlige Hemd in Kombination mit einer Krawatte: Das wirkt auf keinen Fall seriös, sondern eher albern. Besser ist es, Ihre Ärmel des Hemdes hochzukrempeln. 


Was ziehen Frauen zum Vorstellungsgespräch an?

Accessoires

Ein leichter Schal um den Hals ist in Ordnung. Eine feine Kette sowie unauffällige Ohrringe auch. Unbedingt verzichten sollten Sie auf die Sonnenbrille im Haar, sowie übergroße Armreifen und Ringe.

 

Dekolleté

Für den Ausschnitt gilt: je weniger, desto besser. Dies kann schnell so interpretiert werden, als hätte man es nötig, seinen Mangel an fachlicher Kompetenz über sein Aussehen zu kompensieren. So hart es klingen mag, doch sexuelle Reize haben in der Bewerbung und in der Arbeit nichts verloren.

 

Dresscode

Achten Sie auf gebügelte Kleidung. Ein Kostüm oder auch eine Stoffhose jeweils mit Bluse oder T-Shirt mit wenig Ausschnitt – mit diesem Outfit macht man in keiner Branche etwas falsch.

 

Ein Rock ist zwar in Ordnung, sollte aber bis zu den Knien reichen – in sehr konservativen Unternehmen besser noch eine Handbreit darunter. Dort sollten Sie auch am besten eine hautfarbene Feinstrumpfhose angezogen haben.

 

Fingernägel

Auf die Finger wird im Vorstellungsgespräch stark geachtet, daher sollten diese sauber, in Form gebracht und gepflegt sein. Künstliche Fingernägel sind „erlaubt“, solange diese zurückhaltend bzw. schlicht bepinselt und nicht überlang sind.

 

French Nails empfiehlt sich bei einem Vorstellungsgespräch am besten oder einfarbig mit einer unauffälligen zur Kleidung passenden Farbe wie Pastelltöne, Rot, Braun jedoch bitte keine verrückten Farben wie Pink, Neon, Glitzer-Glimmer o. ä.

 

Frisur

Frisch gewaschene Haare und ein gepflegter Haarschnitt sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Herausgewachsene Haarfarbe bzw. ein sichtbarer Haaransatz sollten Sie vorher noch nachtönen (lassen). 

 

Ein Kurzhaarschnitt sollte nicht zu fransig oder herausgewachsen sein. 

 

Bei längerem Haar, sollten die Haarspitzen keinen deutlich sichtbaren Spliss haben und/oder die Spitzen nicht kaputt sein.Dabei kann durchaus eine Hochsteckfrisur (ohne Accessoires) wie z. B. ein französischer Zopf, ein Dutt, eine Banane o. ä. bis zum einfachen Pferdeschwanz getragen werden. Auch können Sie die Haare offen entweder geglättet oder mit Locken tragen – wichtig ist auch hier, dass Sie natürlich, apart und gepflegt wirken.

 

Möchten Sie vorher noch zum Friseur: vereinbaren Sie den Termin in paar Tage vor dem Vorstellungsgespräch, um zunächst einmal mit seinem frischen Haarschnitt warm zu werden oder um die neue Haarfarbe nochmals auswaschen zu können.

 

Handtasche

Wenn überhaupt, dann sollte die Handtasche einer kleinen Henkeltasche gleichkommen und kein Shopper mit allerhand Krimskrams als Inhalt sein. Alternativ bietet sich an, eine Mappe (Ledermappe, Bewerbungsmappe o. ä. – in schlichten Farben wie SchwarzGrauBlau oder auch Weinrot) dabei zu haben.

 

Make-up

Für das Make-up gilt: je weniger, desto besser. Halten Si es wie bei der Kleidung: apart und simpel. Kleistern Sie sich nicht zu sondern schminken Sie sich natürlich. Dezente Nude- oder Rosé-Töne zaubern Frische in das Gesicht, ohne wild zu wirken. Den Lidschatten mit Pastelltönen, die Wimpern mit Mascara (verzichten Sie dabei auf einen XL-Lidstrich), ein dezentes Rouge auf den Wangen und ein leichter Lipgloss oder Lippenstift in zartem Pink, Nudeln oder Koralle: perfekt für ein souveränes Erscheinungsbild! 

 

Ein Pickelchen oder leichte Flecken dürfen sichtbar sein, denn so erscheinen Sie auch natürlicher.

 

Parfum

Hier gilt eine Regel: je weniger desto besser, d. h. ein dezentes Parfum ist empfehlenswert.

 

Schuhe

Die Schuhe sollten sauber geputzt und nicht abgetragen sein. Schlicht und Elegant sind hier die Zauberwörter. Nicht empfehlenswert ist ein Absatz höher als 5 cm. Schuhe mit offenen Fersen sind als angemessene Geschäftskleidung mittlerweile vollkommen akzeptiert, die Zehen müssen allerdings bedeckt sein (Peeptoes sind jedoch möglich). Flip Flops o. ä. fallen somit aus. Von Turnschuhen raten wir generell ab.

 

Schultern bedecken

Das Tagen einer Bluse wird bei Frauen allgemein als Business-Look akzeptiert, die Schultern sollten allerdings bedeckt sein.

 

Zurückhaltung wirkt seriöser

Am besten wirkt im Vorstellungsgespräch ein Hosenanzug oder ein Business-Zweiteiler – dann fällt die Frage nach der passenden Rocklänge automatisch unter den Tisch und der Gesamteindruck der Kleidung ist in sich souveräner.


Konkrete Hinweise auf den Dresscode erhält man auf Messen, wie z. B. auf Absolventen- und Ausbildungsmessen. Dort kann man beobachten, wie sich die Mitarbeiter eines Unternehmens kleidungstechnisch präsentieren. Ansonsten können auch Rückschlüsse über Unternehmenshomepage (veröffentlichte Mitarbeiterfotos oder -videos) gezogen werden.


Vorstellungsgespräch in jüngeren Branchen

Bei Vorstellungsgesprächen bei Start-ups oder in jüngeren Branchen  – z. B. als Social Media Manager oder Redakteur im Medienbereich – können auch weniger strengere Kleidungsvorschriften gelten wie beispielsweise eine feine (dunkle) Jeans (nicht ausgewaschen oder ausgefranzt) mit einem ordentlichen Gürtel und einem schlichten Hemd mit T-Shirt darunter (tragen Sie das Hemd bis auf den letzten obersten Knopf zugeknöpft und in der Hose) sowie ein Jackett darüber.

 

Es empfiehlt sich daher, vor dem Bewerbungsgespräch den üblichen Dresscode zu recherchieren und die Auswahl der Kleidung danach abzustimmen. Dies zeigt Ihren Aspekt gegenüber Ihrem neuen potentiellen Arbeitgeber.


Das zweite Gespräch

Wenn man zum zweiten Gespräch eingeladen wird, kleidet man sich ähnlich, aber anders. Denn wenn hintereinander dasselbe getragen wird, kann die Vermutung aufkommen, dass man im Arbeitsalltag zu lässig oder gar schlampig angezogen erscheint, da man nur eine schicke Klamotte hat.

 

Auch ist es nicht angebracht beim zweiten Gespräch lässiger gekleidet zu erscheinen. Auch nicht, wenn das Gegenüber im ersten Gespräch in Jeans und T-Shirt angezogen war und man selbst im Anzug erschienen ist.


Bei der Auswahl der Kleiderrobe für das Bewerbungsfoto gilt übrigens der gleiche Dresscode wie beim Vorstellungsgespräch. Doch in beiden Fällen zieht man auf keinen Fall dasselbe an.